Ein von ihm selbst organisierter und gehaltener Schulgottesdienst zum Thema „Das Weihnachtswunder“ bildete am 10.12.2022 den passenden Rahmen für das 25-jährige Ordinationsjubiläum unseres Schulpfarrers Hans-Günther Oelkers.

Der Schulgottesdienst kurz vor den Ferien war – bei gänzlich freiwilliger Teilnahme – gut besucht.

Gemeinsam gesungene Kirchenlieder, Herrn Oelkers’ Predigt, von zwei Schülerinnen an Geige und Klavier (Keyboard) vorgetragene Instrumentalmusik und nicht zuletzt ein von Schüler*innen aufgeführtes Krippenspiel ergänzten einander, um die Bedeutung des Weihnachtsfestes abzustecken und zu vermitteln.

Schüler*innen veranschaulichen die Bedeutung des Weihnachtswunders durch ein Krippenspiel

Geht es beim Weihnachtswunder um das Fundament des christlichen Glaubens, nämlich Menschwerdung Gottes, also darum, dass Gott sich auf eine Ebene mit dem Menschen und ihrem irdischen Leiden begibt, so findet man darin durchaus, ohne dass das nun blasphemisch klingen soll, durchaus Parallelen zur Aufgabe und zum Selbstverständnis eines Schulseelsorgers. Es geht darum, dass Menschen in ihrem Leiden und ihren Nöten und ihren Empfindungen ernstgenommen werden, dass sie in ihrer jeweiligen Lage, wie immer sie sei, respektiert werden, dass ihnen Brücken gebaut werden und dass ihnen Hoffnung gegeben wird.

Das soll die Tätigkeit eines Schulseelsorgers nicht über die Maßen glorifizieren und den Pfarrer nicht in den Himmel heben, aber man kann es durchaus mit Goethe halten, der „Das Göttliche“ nicht im „Himmel“, in einer Sphäre der Transzendenz, verortet, sondern im Menschen selbst, im Potential von dessen Wesen, wenn er fordert: „Edel sey der Mensch, / Hülfreich und gut [und / … / s]ey uns ein Vorbild / Jener geahneten Wesen“ (Vs. 1 f. & 58 f.), die jene, die glauben, Götter nennen.

Edel, hilfreich und gut zu sein, darum bemüht sich unser Schulseelsorger tagtäglich in der Tat vorbildlich, und nach unserer Einschätzung mit Erfolg.
Mit seiner ruhigen, respektvollen, besonnenen Art und seinem Engagement hat er sich schnell ins Kollegium und die Schulgemeinde eingelebt und bereichert beide und ist bereitwilliger und offener und hilfsbereiter Ansprechpartner für jede und jeden, ganz unabhängig von der religiösen bzw. ganz allgemein weltanschaulichen Position des jeweiligen Gegenübers.

Neben Religionsunterricht und gelegentlichen Schulgottesdiensten – also dem Alltagsgeschäft eines Schulpfarrers – engagiert er sich insbesondere im Team mit Frau Dörr und Herrn Kress in der Schulsozialarbeit. Was die Behörden lange nicht recht hatten wahrhaben wollen: auch an einem Gymnasium gibt es viele Schüler*innen und Situationen, die der Hilfe sozialpädagogisch geschulter Kräfte bedürfen (die uns lange Zeit nicht bewilligt worden waren, über deren inzwischen nicht mehr wegzudenkende Anwesenheit wir deshalb umso mehr heilfroh sind), und dazu trägt der Schulseelsorger, wenn auch diesbezüglich selbst anders geschult, einen wesentlichen Teil bei.

Auch die von ihm nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine zunächst initiierten und auch später, als der Anteil der Beteiligung der SV wuchs, von ihm mit organisierten Friedenskundgebungen oder sein Bemühen darum, dass nach einer coronabedingten Unterbrechung das weltanschauungen- und fach-übergreifende Ethik-Reli-Projekt „Heilige Stätten“ in der EP nicht nur nicht einschlief, sondern sogar in der letztjährigen Q2 für die durch den Lockdown verpasste Chance nachgeholt wurde, sind nur die augenfälligsten Zeichen seines emsigen Engagements für die Schule.

All dem wurde Rechnung getragen in den Lobes- und Dankesworten, mit denen seine beiden Dienstherren dem Jubilar gratulierten. Herr Pfarrer Jan Schäfer, Schulamtsdirektor des Kirchlichen Schulamts Offenbach der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der zu diesem Zwecke extra an die Leibnizschule gekommen war, überreichte Herrn Pfarrer Oelkers die Urkunde über das Ordinationsjubiläum und ließ den Werdegang unseres Schulpfarrers Revue passieren, wobei er mit dem Eindruck schloss, Herr Oelkers sei bei uns tatsächlich „angekommen“.

Danksagungen, Glückwünsche und eine Urkunde zum 25-jährigen Ordinationsjubiläum – und ein sichtlich glücklicher Schulpfarrer

Diesen Eindruck teilen wir, wie in seiner Ansprache unser Schulleiter Herr Dombrowski betonte, der sich für Herrn Oelkers engagiertes Mitarbeiten in diversen schulischen Bereichen bedankte, und wir hoffen und glauben – ganz weltlich in diesem Falle -, dass Hans-Günther Oelkers tatsächlich in der Leibnizschule seine berufliche Heimat gefunden hat und uns so lange wie möglich erhalten bleiben wird.

Ein instrumentaler musikalischer Genuss zu Ehren des Weihnachtsfestes – und vielleicht auch des Jubilars…?

Das den Danksagungen folgende Instrumentalstück, das eigentlich Teil des Gottesdienstprogramms war, möge Herr Oelkers durchaus gerne zugleich auch als Ständchen zu seinen Ehren empfunden haben. Die Schüler*innen, die diesen Gottesdienst mitgestaltet hatten, waren dazu mit Sicherheit nicht durch die Hoffnung auf bessere Noten motiviert, sondern beteiligten sich in Anerkennung Herrn Oelkers’ Engagements und freundlichen hilfreichen Wesens.

In diesem Sinne gratulieren wir ihm zum 25-jährigen Ordinationsjubiläum – und uns dazu, dass wir ihn an unserer Schule haben.

 

 

 

(Text und Bild inkl. red. Bearb.: Blu)