Vor mehr als 10 Jahren startete die erste Ganztagsklasse der Leibnizschule als Pilotprojekt. Viel hat sich in den Jahren getan, doch das Leitmotto hat sich nicht verändert: Wir wollen Kinder zum selbständigen Arbeiten anleiten.
Die Leibnizschule bietet in den Jahrgängen 5, 6 und 7 eine oder zwei Klassen an, in der nach dem gebundenen Modell ganztägig gelernt wird. Die SchülerInnen dieser Klassen haben bis 15.30 Uhr Unterricht. Wochenplanarbeit, Doppelstundenprinzip, Projektlernen, Klassenteams und individuelle Lernangebote sind in diesen Klassen Standard.
Die Herausforderung, mit der Schule konfrontiert ist, ist die immer stärker werdende Heterogenität in fachspezifischen Kompetenzen, in der Unterstützung seitens des Elternhauses und im Bereich der Selbständigkeit. Mit unserem GTK-Konzept wollen wir auf die Herausforderung als Schule reagieren und ein pädagogisches Angebot machen, das jedem Kind gerecht werden kann. Deshalb bietet die Ganztagsklasse weniger ein Betreuungsangebot am Nachmittag, sondern vielmehr einen anderen Weg des gemeinsamen Lernens.
Unser Ziel ist es, die Kindern erfahren zu lassen, dass sie selbst für ihren Lernfortschritt verantwortlich sind und nicht die Lehrer oder Eltern. Wir wollen Familien entlasten und die Schule zum Lern- und Lebensort werden lassen.
Neben den regulären Unterrichtsfächern werden in der Ganztagsklasse weitere Unterrichtsstunden zur Verfügung gestellt, um gezielt die Leitideen umzusetzen.
Die Vorbereitungsstunde ist ein zentrales Element der Tagesgestaltung. Ziel und Sinn der Vorbereitungsstunde ist das planvolle Angehen der Arbeiten und des Unterrichts des jeweiligen Tages bzw. der Aufgaben der Woche. Zu Beginn der Stunde (die ersten 15 Minuten) sollen die Schülerinnen und Schüler sich und ihren Arbeitsplatz sowie den Spind organisieren. Sie verschaffen sich einen Überblick, welche Aufgaben zu erledigen sind und suchen sich alle für den Tag benötigten Materialien zusammen. Bei Bedarf wird auch ganz konkrete Unterstützung bei der Organisation des Faches, der Arbeitsmaterialien, des Planers geboten. Nach dieser Planungsphase beginnt das eigentliche Arbeiten. In der Vorbereitungsstunde gibt es nur Stillarbeit. Die Lehrkraft beantwortet keine Fragen, sondern stellt sicher, dass die Zeit für Stillarbeit genutzt wird.
Die Lernwerkstatt ist eine Lern- und Übungszeit, in der die Auseinandersetzung mit den vermittelten Inhalten der einzelnen Fächer im Mittelpunkt steht. Neben der Vorbereitungsstunde ist sie der Ort, an dem die Wochenpläne bzw. Arbeitsaufträge erledigt werden. Es gibt fachgebundene und freie Lernwerkstätten. In letzteren können die Schülerinnen und Schüler frei entscheiden an welchem Arbeitsauftrag sie arbeiten, während in den fachgebundenen Lernzeiten nur Arbeitsaufträge zu dem entsprechenden Fach bearbeitet werden dürfen. Dazu steht neben der eigenen Lehrkraft eine weitere Fachlehrkraft für Fragen und individuelle Hilfestellungen zur Verfügung. Die Lernwerkstatt benötigt eine Arbeitsatmosphäre, in der es möglich ist, sowohl Still- als auch Teamarbeiten zu erledigen. Dafür stehen der Klassenraum, der Nebenraum und weitere Arbeitsplätze zur Verfügung.
Für den Deutsch- und Mathematikunterricht steht eine Differenzierungsstunde zur Verfügung, in der mit halber Klassenstärke Grundlagen trainiert und Inhalte vertieft werden können.
Die Schülerinnen und Schüler der Ganztagsklasse arbeiten regelmäßig an fächerübergreifenden oder fächerverbindenden Projekten. Dafür steht eine Doppelstunde pro Woche zur Verfügung. Das Projekt wird aber auch wenn möglich im Fachunterricht verschiedener Fächer aufgegriffen und weitergeführt.
Themen sind zum Beispiel Theater, Ernährung, Computerumgang, gruppendynamische Spiele, Fitness und Offenbach.
Das Lernbüro wird i.d.R. von der eigenen Fachlehrkraft geleitet. Die Lernbüros haben den Schwerpunkt Deutsch, Mathe oder Französisch (ab Kl. 6). Die Schülerinnen und Schüler werden aufgrund ihrer Leistungen vom Fachlehrer verbindlich in das Lernbüro eingeladen.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten hier die Möglichkeit, weitere Zeit zu finden, gezielt zu üben, fachliche Unterstützung zu erfahren und gezielt gefördert zu werden.
Das Lernbüro gliedert sich in 45-Minuten Präsenzzeit und ca. 45 Minuten Übungsphase im häuslichen Umfeld (Übungsaufgaben werden vom Lehrer ausgehändigt).




Selbstständiges Arbeiten und Organisieren
Wochenpläne
Die grundsätzliche Arbeitsweise der Ganztagsklassen ist darauf ausgerichtet, den Kindern systematisch und altersgerecht zu vermitteln, wie selbstständiges Arbeiten funktioniert und gelingen kann. Die Wochenplanarbeit soll die Schülerinnen und Schüler anleiten, innerhalb eines vorgegebenen zeitlichen Rahmens Arbeitsaufträge zu erledigen. Um auf individuelle Stärken und Schwächen eingehen zu können, sind die Wochenpläne binnendifferenziert aufgebaut.
Die Ganztagsklassen haben einen Nebenraum, in dem den Schülerinnen und Schülern Fächer bereit gestellt werden. Durch die Lernwerkstätten entfallen Hausaufgaben, so dass alle Materialien in der Regel in der Schule verbleiben können. Im Rucksack müssen daher nur die wichtigsten Dinge, wie Pausenbrot, Schulplaner und Mäppchen mitgeführt werden. In der Vorbereitungsstunde kann der Arbeitsblatt und der Spind organisiert werden.
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