„Wenn ich jetzt in die Gesichter schaue, sehe ich zukünftige Berufe, aber alle Wege haben hier begonnen, wo wir zwei Drittel unseres Lebens verbracht haben, und wir tragen alle das dunkelblaue Leibniz-Logo des Altbau-Uhrentürmchens in uns.“ Schöner hätten die Worte aus dem Jahrgang, vorgetragen von Sami, wohl nicht sein können. Dass sie trotz der Lockdowns nun hier seien, zeige, wie stark der Jahrgang gewesen sei, ergänzte Bayaan, die die Gelegenheit nutzte, sich nicht nur allgemein, sondern persönlich bei Lehrkräften, allen voran den drei Oberstufenleitungen (Herrn Pongratz, Herrn Coppik und Frau Corlija) dafür zu bedanken, ihr und vielen Mitschüler:innen durch die schwierige Zeit geholfen zu haben, ohne die sie hier nicht stehen würde(n). Auch ihren Mitabiturient:innen dankte sie für die schöne Zeit, an die man sich wieder erinnern möchte.

Die schwere Zeit der Pandemie und ihre Überwindung beschäftige alle Redner:innen. Schulsprecherin Hermela beklagte sowohl die Opfer des Virus wie auch die verlorenen Kindheits- und Jugendjahre der Schüler:innen und dann schmunzelnd die liebgewonnenen Vermeidungsstategien wie Toilettengänge oder Kreideholen, die im Distanzunterricht nicht mehr einsetzbar waren. Dafür dass nach der einsamen Zeit die Tutorien zu einer Art Familie wurden, dankte Hermela insbesondere Frau Gorban-Khani, Frau Löw und Herrn Schäfer.

Herr Dombrowski gab dem Jahrgang Zukunftsoptimismus mit auf den Weg: Sie würden auf dem Arbeitsmarkt gebraucht und allgemein in einer Welt mit nie dagewesenen Veränderungen. Dafür wünschte er ihnen Resilienz, um auf die Überraschungen der Zukunft reagieren und sie selbst gestalten zu können. Nach dem Abiturgottesdienst unter dem Motto „Ziel erreicht“ gelte es nun, neue Ziele zu stecken. Mit dem selbsttätigen Lernen aktiv das eigene Leben und die Umwelt zu gestalten, sei ein Bildungsziel Singapurs, mit dem dieser Jahrgang aufrgund des digitalen Unterrichts in der Pandemie in Berührung gekommen ist.

Mut machte den Abiturient:innen auch Herr Christner vom Förderkreis der Leibnizschule: Es beginne nicht der Ernst des Lebens, sondern vor ihnen liege eine wunderbare Zeit. „Allem Anfang wohnt ein Zauber inne“, zitierte er Hesse, und bei allen Entscheidungen, die es nun zu treffen gelte, sollten sie sich nicht beirren lassen, denn der Zauber beschütze und helfe zu leben.

Sichtlich gerührt zeigte sich Frau Hellwig als Schulelternbeirätin, die nun ihre dritte Tochter zum Abitur begleitet hatte, ebenso wie Schulelternbeirat Herr Hannappel, der auch aus Elternsicht aufzeigte, wie belastend die Corona-Zeit war. Beide dankten der Lehrerschaft und dem Förderkreis dafür, was sie möglich gemacht hätten, mit ihrer Arbeit wie finanziell. Damit sollten die Abiturient:innen nund in die Welt gehen und sich wieder in Offenbach treffen nach dem Motto „Offenbacher sind überall“.

Frau Russ-Urban als Tutorin eines Englisch-Leistungskurses konnte Frau Hellwigs Tränen des Stolzes und der Freude nachempfinden, da ihre Tochter Schülerin dieses Jahrgangs war und nun das Abiturzeugnis überreicht bekommen sollte. Sie hob hervor, was die Leibnizschule Besonderes leiste – mit Leibniz on Stage oder der Technik-AG, die auch auf der akademischen Feier zum Einsatz kam – und was die Schüler:innen Besonderes leisteten. Dabei erinnerte sie an Diskussionen im LK auf Augenhöhe wie aber auch an die außergewöhnlichen Momente auf der Kursfahrt. Sie forderte die jungen Erwachsenen auf, der Welt zu zeigen, was Respekt, Nachhaltigkeit und Leistungsbereitschaft seien, und mit Dankbarkeit zurückzublicken. Dazu gab sie ihnen Whitney Houston´s Lied „Give Me One Moment In Time“, welches die damaligen Olympischen Spiele in LA begleitet hatte, mit auf den Weg: „Die Spiele des Lebens mögen beginnen – und sie beginnen hier in Offenbach.“

Die Rotarier, vertreten durch den hiesigen Präsidenten und ehemaligen Leibnizschüler Herrn Hayler sowie Herrn Scheuermann ehrten Sami, Bayaan, Paya und Dhayan mit einem Preis für ihr soziales Engagement: Bayaan als „gute Seele“ des Abiturjahrgangs, Sprecherin des Abiturjahrgangs und Oberstufensprecherin, die in vielen Projekten tätig gewesen war, Dhayan für seine Mitarbeit von der 5. Klasse bis zur Q4 in der Cafeteria bzw. dem CafeTeeRium, Paya als langjähriges Mitglied im SV-Vorstand, für seine Mitarbeit in unzähligen Projekten, darunter zuletzt die Erarbeitung eines Konzepts zur Aufklärung über Freiheitsbewegungen, die es aktuell in der Welt gibt. Das Konzept wird im kommenden Schuljahr umgesetzt und mündet in eine Gedenkfeier. Und schließlich Sami, der ebenfalls von der 5. Klassen bis zur Q4 in der Cafeteria (Altbau) bzw. dem CafeTeeRium (Neubau) engagiert und zudem langjähriges Mitglied der SV und Gestalter vieler Projekte, z.B.  Koordinator im Zusammenhang mit dem Spendenlauf im letzten Schuljahr gewesen war. Außerdem war er Mitglied der Planungsgruppe „neues Schulfest“ gewesen. Herr Hayler machte deutlich, wie sehr die Gesellschaft sie brauche, was für ein Privileg und welche Verpflichtung das Abitur sei. Dabei mahnte er an, wie erschreckend es sei, wie viele Schüler:innen in Deutschland die Schule ohne Abschluss verließen, und hob hervor, wie viel Unterstützung seitens des Rotary Clubs in soziale und Bildungprojekte fließe.

Für sein soziales Engagement wurde ebenfalls Borna geehrt, der den Leibnizpreis für seinen langjährigen Einsatz in der Technikcrew und den Schulsanitätern erhielt. Aufgrund seines Fachwissens und seines außerordentlichen Engagements war er über viele Jahre in der Planung und Umsetzung von Veranstaltungen wie dem Schulfest, der Leibniz Weihnacht, Leibniz on Stage und mehreren großen Musicalproduktionen involviert. Dabei handelte er stets in Absprache mit der zuständigen Lehrkraft oder sogar der Schulleitung eigenständig, zuverlässig, verantwortungsvoll und für alle Beteiligten motivierend.

Zudem wurde Borna für seine außergewöhnlichen Leistungen als einer der Jahrgangsbesten von Herrn Pongratz ausgezeichnet, neben Luise, Carla und Shivan, welcher wiederum das Abitur mit 1,0 abschloss. Dabei erhielten sowohl Borna als auch Shivan darüber hinaus einen Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft überreicht von Frau Löw für die besten Leistungen im Fach Physik zusammen mit Alexander. Zum besten Abitur im Fach Mathematik gratulierte offiziell auch für die Deutsche Mathematiker-Vereinigung Frau Hollosy mit Urkunde und Präsent Dominik und für die Bestleistungen in der Q-Phase Shivan und Ley. Bestleistungen im Fach Chemie prämierte Frau Höflich mit einem Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker für Dhayan (Viktoria wurde an der Rudolf-Koch-Schule damit ausgezeichnet). Die Würdigung für die besten Leistungen im Fach Deutsch überreichte Frau Schäfer Laura, Xenia, Ioannis und Carla. Carla durfte sich zusammen mit Ruth außerdem über eine Ehrung für ihre hervorragenden Leistungen im Fach Religion, überreicht von Herrn Oelkers, freuen. Der Abiturdurchschnitt des Jahrgangs ingesamt betrug 2,4, was wiederum dem Mittel der Ergebnisse der Jahre seit 2018 an der Leibnizschule entspricht.

So wurden stolze 102 Abiturient:innen mit der Ausgabe der Abiturzeugnisse entlassen; die akademische Feier schloss mit „Reckless“, gesungen von Melina, was zusammen mit der Schulband („Set Fire to the Rain“) und Ema mit „Love in the Dark“ einen wunderbaren musikalischen Rahmen bot – selbstverständlich mit Unterstützung der Technik-AG. Wir gratulieren den Abiturientinnen und Abiturienten des Jahrgangs 2023 und wünschen ihnen alles erdenklich Gute für ihre Zukunft!

 

 

Text: Scö, Fotos: Scö & Herr Appel (Jahrgangsbild)