Seit Herbst vergangenen Jahres betreuen Jakob, Nermina, Lorin, Emma, Ketsia, Aryen und seit Kurzem auch Lela einmal in der Woche Kinder in Offenbacher Kitas und fördern sie somit sprachlich wie sozial. Dabei bringen sie durch Motivation und Intuition viel Geschick und Feinfühligkeit mit, mit der sie bei „ihren“ Kindern große Begeisterung auslösen. 

Zum Austausch mit anderen Pat:innen und zu einer kleinen Schulung lud vergangene Woche Frau Levi-Wach von der Lokalen Agenda 21 der Stadt Offenbach ins Rathaus ein. Dort berichteten die Schüler:innen vom gegenseitigen Spaß und Aktivitäten sowie den ersten Früchten ihres ehrenamtlichen Engagements, denn manche Kinder spielen nun miteinander, die sich vor gemieden hatten, einfach weil beide mit ihrer Patin/ ihrem Paten zusammensein wollen.

Da viele Kinder noch kaum oder nur recht rudimentär Deutsch sprechen, bei dessen Erwerb bzw. Ausbau sie die Pat:innen unterstützen, zielte die erste Übung des Workshops darauf ab, sich in die Sprachlosigkeit der Kinder hineinzuversetzen. Dabei sollten die Schüler:innen gemeinsam ein Bauwerk aus allerlei Schachteln errichten, jedoch ohne miteinander zu sprechen. Ketsias, Jakobs und Aryens Aufgabe allerdings war es, die Gruppe dabei zu beobachten und nachher ihre Eindrücke von der Dynamik und den einzelnen Beteiligten in der gemeinsamen Reflexion wiederzugeben. Ein stolzer Turm zeugte im Ergebnis von der nonverbalen Kooperationsfähigkeit.

Im nächsten Teil ging es um die Auseinandersetzung mit hochsensiblen ggf. auch autistischen Kindern. Dazu las Frau Hast-Laier, die als pensionierte Lehrerin das Projekt ehrenamtlich betreut, die Geschichte eines Mädchens vor, das in bestimmten Situationen Kopfhörer braucht, um sich vor zu vielen Reizen zu schützen. Frau Visciani, ehemalige Kita-Leiterin, machte auf die vielen Aspekte aufmerksam, die mit dieser Besonderheit einhergehen und wie sie sich in einer Kita äußern können.

Schließlich sollten die Jugendlichen anhand von Zetteln an die Wand bringen, was sie selbst als Stärken mitbringen (viele!), was in der Arbeit mit Kindern gebraucht wird, und auf der anderen Seite, welche Probleme ihnen bereits in ihren Kitas begegnet sind. Dabei kam auch zur Sprache, dass es passieren kann, dass ihnen ein Kind etwas Schreckliches über sein Zuhause anvertraut und wie man damit umgehen sollte.

Zum Abschluss gab es eine Teilnahme-Urkunde zu dieser Fortbildung sowie einen Imbiss vor dem Stadtverordetensaal des Rathauses, welches viele zum ersten Mal von innen erlebten. Im Juni werden sie dort wieder eingeladen werden, ebenfalls wieder begleitet von Frau Schöne, der Verbindungskraft für das Projekt an der Leibnizschule: Nämlich zur feierlichen Verleihung der offiziellen Ehrenamtsurkunde des Landes Hessen nebst Präsent durch den Offenbacher Oberbürgermeister.