Ende Oktober fand in den Räumlichkeiten des neuen Polizeipräsidiums die Abschlussveranstaltung des Präventionsprojekts „Extrem Schlau“ statt. Unter Beisein von Polizeipräsident Eberhard Möller, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Fördervereins „Sicheres Offenbach e.V.) Winfried Männche und Schulleiter Christoph Dombrowski stellten die Projektverantwortlichen Melanie Pfister und Erdogan Karakaya vom Polizeipräsidium Südosthessen, Philip Badi Costa-Blom, Geschäftsführer des Creative Change e.V. und Christian Keller, Projektbegleitende Lehrkraft der Leibnizschule, die Zielsetzung und Durchführung des Projekts dar (s.u.).

Die am Projekt teilnehmenden Schülerinnen und Schüler hatten in der 9. Klasse mit den Projektworkshops begonnen und sollten zu Präventionslotsen ausgebildet werden. Was sich hinter diesem sperrigen Begriff verbirgt, zeigten sie eindrucksvoll, durch ihren Einsatz an einem Projekttag am 16. September. Dort leiteten die sich mittlerweile in der Oberstufe befindlichen Schüler*innen in kleinen Teams selbstständig zweistündige Workshops in allen 8. Klassen. Eingeleitet durch eine kurze Theaterszene über eine Alltagssituation entstanden interessante und ergiebige Diskussionen über Themen wie Freiheit, Menschenwürde oder Extremismus. Dafür ernteten sie durchweg positives Feedback und es wurde mehrfach die Frage nach einer Wiederholung oder Fortführung des Projekts gestellt. „Erst wenn die Jugendlichen nachvollziehen können, was das Zusammenleben in einer liberal verfassten, demokratischen Gesellschaft ausmacht, verstehen sie, welche Bedrohung von Extremisten ausgeht“, erläutert Erdogan Karakaya diese Vorgehensweise. Karakaya, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Polizeipräsidium Südosthessen für politisch motivierte Kriminalität (PMK) hat das Projekt „Extrem Schlau!“ mit seiner Kollegin, Kriminalhauptkommissarin Melanie Pfister, entwickelt und an der Leibnizschule in Offenbach erstmals umgesetzt. Er vermittelte, nach einer Impulsgebung, bei der die Schüler*innen für sich formulieren sollten, was ihnen Freiheit bedeutet, eine rechtliche Erklärung der Thematik. Ziel am Ende war es, eine eigene Position auch in einer persönlich schwierigen Situation mutig und mit guten Argumenten zu vertreten.

So konnten auch auf der Abschlussveranstaltung alle am Projekt Beteiligten ein positives Fazit dieses erstmalig in Südosthessen durchgeführten Pilotprojekts ziehen und ihre Hoffnung Ausdruck verleihen, dass es an der Leibnizschule aber auch an anderen Schulen wiederholt werden wird.

Ein besonderer Dank gilt dabei neben unseren externen Partnern der Polizei und Creative Change vor allem unseren teilnehmenden SchülerInnen, die über einen (coronabedingten) Zeitraum von zwei Jahren durch ihr Interesse und ihre Motivation das Projekt am Leben erhalten und zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht haben. Sie zeigten die Haltung, die wir alle an unserer Schule brauchen! In Vielfalt geeint? Nur wenn wir daran arbeiten!