Manche mögen sich im Nachhinein gewundert haben, warum trotz der deutlich hinter den Befürchtungen zurückgebliebenen Schäden durch das Sturmtief „Sabine“ am Montag, 10.02.2020 der Unterricht an der Leibnizschule komplett ausfiel.
Manche mögen diese Entscheidung im Rückblick für übertrieben halten.
Im Nachhinein ist man immer schlauer, aber das heißt nicht, dass es weniger schlau gewesen wäre, hier Vorsicht walten zu lassen. Das zeigt ein Blick nicht in weite Ferne, sondern nur in die Nachbarstadt, wo ein Kranausleger in das Dach des Domes gekracht ist.
Da diese Situation auch nicht sofort behoben werden konnte, lässt sich an diesem Beispiel auch zeigen, dass selbst nach dem Abklingen der Orkanböen in den Morgenstunden noch Vorsicht geboten war, denn viele Personenschäden geschehen erst nach einem Sturm, indem sich Äste, Dachziegel oder andere Gegenstände, die durch den Sturm gelockert wurden, erst nachträglich (etwa durch deutlich schwächere Böen) zu Fall kommen, manchmal (zum Beispiel im Wald) sogar erst Tage später.
Die Schulleitung hat also umsichtig und völlig richtig reagiert, als sie den Unterrichtsausfall beschloss, da die Wahrscheinlichkeit, dass jemand von herunterfallenden oder herumfliegenden Ästen, Ziegeln oder dergleichen getroffen wird, ungleich höher ist, wenn sich nicht nur ein paar Personen im Freien befinden, sondern fast anderthalbtausend Schüler*innen und Lehrer*innen sich bei einer derart gefährlichen Wetterlage auf den Schulweg begeben.
Die Verantwortung dafür hätte niemand aus Schulleitung oder Kollegium oder auch Elternschaft tragen wollen.
Das dann gar nicht so viel passierte, wie anfangs befürchtet worden war, ist erfreulich und beruhigend, war aber weder vom Deutschen Wetterdienst, noch von der Schulleitung abzusehen, und selbst trotz der relativ geringen Schäden hätte, wie der Frankfurter Dom zeigt, jemandem etwas passieren können.
In seiner Pressemitteilung vom Samstag, 08.02.2020 verkündete das Kultusminmisterium, „[d]ie Sicherheit der Schülerinnen und Schüler geh[e] immer vor“.
In Anlehnung an die Unterstützungsankündigung des Kultusministeriums entschied die Schulleitung der Leibnizschule deshalb vollkommen zu Recht, DASS unter solchen Umständen „die Sicherheit des Schulweges nicht mehr gewährleistet werden kann“, und beschloss daher den Unterrichtsausfall, wofür wir alle dankbar sein können, denn wer weiß, ob es nicht einem von uns ansonsten wie dem Frankfurter Dom ergangen wäre.

(Blu unter Verwendung eines Bildes des Nutzers HajjiBaba auf Wikipedia/Wikimedia Commons)