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In diesem Schuljahr (2022/2023) hat Herr Volker Lughofer, Lehrer der Leibnizschule Offenbach, mit seinem Geschichts-LK und weiteren Schüler*innen einen nachhaltigen…
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In diesem Schuljahr (2022/2023) hat Herr Volker Lughofer, Lehrer der Leibnizschule Offenbach, mit seinem Geschichts-LK und weiteren Schüler*innen einen nachhaltigen...
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In diesem Schuljahr (2022/2023) hat Herr Volker Lughofer, Lehrer der Leibnizschule Offenbach, mit seinem Geschichts-LK und weiteren Schüler*innen einen nachhaltigen Beitrag zur Erinnerungskultur seiner Schule und der Stadt Offenbach geleistet: Unter seiner Leitung forschten die Schüler*innen nach ehemaligen Schülern ihrer Schule, die aufgrund ihre jüdischen Herkunft von den Nazis verfolgt und ermordet wurden. Zahlreiche Schulakten und Dokumente aus dem Stadtarchiv und anderen weltweit(!) verstreuten Datenbanken und Quellen haben sie durchgearbeitet, und am Ende blieben fünf Personen, die nachweislich Schüler der Vorgängerschulen der Leibnizschule waren und Opfer des Holocaust wurden: | In this school year (2022/2023), Mr Volker Lughofer, teacher at the Leibnizschule Offenbach, with his advanced History course and other pupils made a lasting contribution to the remembrance culture of his school and the city of Offenbach: Under his guidance, the students researched former pupils of their school who were persecuted and murdered by the Nazis because of their Jewish origins. They worked through numerous school files and documents from the city archive and others databases and sources scattered around the world(!), and in the end five people remained who certainly were pupils of the schools that preceded the Leibniz School and who became victims of the Holocaust: |
OTTO EHRMANN
EMANUEL GABRIEL
WALTER SCHIROKAUER
HEINZ RICHARD SCHÖNHOF
HEINRICH STEIN
Um sie zu ehren und um an die Gräueltaten des sogenannten Dritten Reichs zu erinnern in dem Wunsch und der Hoffnung, die Erinnerung daran möge auch künftig verhindern, dass sich Vergleichbares wiederhole, wurde am Schulgebäude eine Gedenktafel angebracht. Sie befindet sich an einer Stelle, an der tagtäglich ein Großteil der Schüler*innen und Lehrer*innen der Leibnizschule vorbeikommt, so dass sie immer wieder daran gemahnt werden, wofür die Tafel steht.
In diesem Zusammenhang wurde zeitgleich auch die Geschichtswerkstatt Offenbach aktiv, die durch die Forschungen Herrn Lughofers und seiner Schüler*innen dazu angeregt wurde, in Zusammenarbeit mit der Stadt Offenbach für die betroffenen Personen Stolpersteine an den Adressen ihres jeweils letzten Wohnsitzes verlegen zu lassen. Viele freiweillige Helfer unterstützten die Vorhaben, darunter zahlreiche weitere Schüler*innen und Lehrer*innen sowie einige Eltern der Leibnizschule. Finanziell getragen wurde die Herstellung und Anbringung der Gedenktafel vom Förderkreis der Leibnizschule sowie von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) Offenbach e. V., wofür deren Geschäftsführer Herrn Michael Beseler besonders zu danken ist, der zudem das Ehepaar Gabriel, das verwandt ist mit einem der Getöteten und von dem später noch die Rede sein wird, bei dessen Besuch über den alten jüdischen Friedhof führte. Die Finanzierung der Stolpersteine wurde zu wesentlichen Teilen von Lehrer*innen der Leibnizschule übernommen. Am 16. Mai fanden schließlich – nach aufwendigen ehrenamtlich organisierten Vorbereitungen – die Gedenkakte statt. |
To honor them and to commemorate the atrocities of the “Third Reich” in the wish and hope that the memory of those crimes will prevent something similar from happening again in the future, a commemorative plaque was placed on the school building. It is located at a point where the majority of the pupils and teachers of the Leibniz School pass by every day, so that they are constantly reminded of what the plaque stands for.
In this context, the “Geschichtswerkstatt Offenbach (“history workshop Offenbach”, a group of local historians) became active at the same time, which was inspired by the research of Mr Lughofer and his pupils, in cooperation with the city of Offenbach, for letting set up stumbling blocks at the addresses of the last place of residence of recently identified former citizens of Offenbach persecuted by the Nazis. Many volunteer helpers supported the project, including numerous other pupils and teachers as well as some parents from the Leibniz School. The production and installation of the commemorative plaque was financially supported by the support group of the Leibniz School and by the Society for Christian-Jewish Cooperation (GCJZ) Offenbach, for which special thanks are due to the managing director, Mr Michael Beseler, who also guided David and Susan Gabriel, who are related to one of the murdered former pupils of Leibniz School (more on them later), through the old Jewish cemetery during their visit. The financing of the stumbling blocks was largely taken over by teachers of the Leibniz School. On May 16, the commemoration ceremony finally took place – after extensive preparations organized by volunteers. |
Im Auftrag der Geschichtswerkstatt Offenbach und der Stadt Offenbach verlegt der Künstler Gunter Demnig – im Beisein u. a. Herrn Lughofers, der den Anstoß dafür gegeben hat, und weiterer beteiligter und interessierter Personen – am Vormittag des 16.05.2023 neunzehn Stolpersteine für von den Nationssozialisten verfolgte ehemalige Offenbacher Bürger, darunter auch für drei ehemalige Schüler des Offenbacher Gymnasiums und ihre Familien. | On behalf of the Geschichtswerkstatt Offenbach and the city of Offenbach, the artist Gunter Demnig – in the presence of e.g. Mr Lughofers, who had given the impetus for all this, and other involved and interested people – on the morning of 16 May 2023 set up 19 stumbling blocks for former citizens of Offenbach persecuted by the Nazis, including three former pupils of the Offenbach high school and their families. |
Um 14 Uhr fand im Konferenzraum der Leibnizschule eine schulinterne Gedenkfeier für die ermordeten ehemaligen Schüler der Vorgängerschulen der Leibnizschule statt, in deren Anschluss die Gedenktafel am Gebäude feierlich enthüllt wurde. Der Tag endete mit einem Empfang der Stadt, der dem Gedenken an jene ehemaligen Offenbacher Mitbürger gewidmet war, für die am Morgen die Stolpersteine verlegt worden waren. Selbstverständlich wurde bei beiden Veranstaltungen betont, dass das Gedenken nicht allein den an diesem Tage explizit genannten Opfern gilt, sondern auch allen anderen, gegebenenfalls auch unbekannten Opfern des Naziregimes und generell der durch Antisemitismus und Rassismus motivierten Verfolgung, Vertreibung und Ermordung.Gleichwohl ist es wichtig, so konkret an Opfer wie die fünf auf der Gedenktafel der Leibnizschule repräsentierten Personen zu erinnern, um den Verlust und das Leiden fassbarer zu machen, indem es persönlicher wird. Zu diesen fünf Personen haben alle Mitglieder der Schulgemeinde einen Bezug, nämlich den, mit dieser Schule verbunden zu sein. Manche wurden bereits im selben Gebäude beschult wie die Fünft- bis Siebtklässler der heutigen Generation, nämlich im heute sogenannten Altbau an der Parkstraße. Andere sind gar verwandtschaftlich verbunden mit den Opfern – so nämlich etwa – wie sich erst am Tag vor der Gedenkfeier herausstellte – Stefani Balonier, ehemalige Deutsch- und Kunstlehrerin der Leibnizschule, mit Walter Schirokauer, ihrem Großcousin. Nachdem sie erst am Vortag von dem Projekt erfahren hatte, nahm sie spontan an der Veranstaltung teil, zusammen mit ihrer Tante Christin Wellnitz, einer Cousine Walter Schirokauers. Je näher einem die Opfer stehen, je mehr man sich ihnen in der Beschäftigung mit ihren Biographien nähert, desto näher rückt einem auch ihr Leid – und desto näher liegt auch die (so letztlich unabweisbare) Erkenntnis, dass und warum sich so etwas wie im sogenannten Dritten Reich nicht wiederholen darf. Die Gedenkfeier der Leibnizschule soll im Folgenden näher beleuchtet werden (den Programmzettel gibt es →hier zum Download). Umrahmt von einem musikalischen Programm, das Musiklehrer Lukas Heller am Klavier mit der Querflötistin Yu-Han Lin (Q2) und dem Kontrabassisten Leandros Diamantidis (Jahrgangsstufe 6) darbot, zollten verschiedene Redner den Opfern, aber auch dem von Herrn Lughofer initiierten Projekt Respekt. Die Englischlehrerinnen Frau Maren Schöne und Frau Ilka Söhnchen fungierten während der Veranstaltung als Simultanübersetzerinnen für unsere englischen Gäste. |
At 2 p.m., a internal school commemoration ceremony for the murdered former students of the predecessor schools of the Leibniz School took place in the conference room of the Leibniz School, after which the commemorative plaque on the building was ceremoniously unveiled. The day ended with a city reception dedicated to the memory of those former fellow citizens of Offenbach for whom the stumbling blocks had been laid that morning. Of course, it was emphasized at both events that the commemoration not only applies to the victims explicitly named on that day, but also to all other, possibly unknown, victims of the Nazi regime and, in general, of the persecution, expulsion and murder motivated by anti-semitism and racism. Nevertheless, it is important to remember victims as concretely as the five people represented on the Leibniz School’s memorial plaque in order to make the loss and suffering more comprehensible by making it more personal. All members of the school community have a connection to these five persons, namely that of being connected to this school. Some were already schooled in the same building as the pupils of year 5 and year 6 (5th and 6th grade) of the current generation, namely in what is now known as the “old building” on Parkstrasse (that has been the very new building at the time of former pupils commemorated today). Others are even related to the victims – for example – as it turned out just the day before the memorial service – Stefani Balonier, former German and art teacher at the Leibniz School, with Walter Schirokauer, her first cousin once removed. Having heard of the project just the day before she spontaneously attended the commemoration together with her aunt Christin Wellnitz, full cousin to Walter Schirokauer. The closer you are to the victims, the more you approach them in dealing with their biographies, the closer you get to their suffering – and the closer you get to the (ultimately undeniable) realization that and why something like this happens as must not be repeated in the “Third Reich”. The commemoration of the Leibniz School will be examined in more detail below (the program sheet is available for→download here). Framed by a musical programme, which music teacher Lukas Heller on the piano with the flute player Yu-Han Lin (lower sixth) and the double bass player Leandros Diamantidis (year 6), various speakers paid tribute to the victims, but also to the project initiated by Mr Lughofer. The English teachers Ms Maren Schöne and Ms Ilka Söhnchen provided the simultaneous translation for our English guests during the event. |
Das musikalische Rahmenprogramm für die Gedenkfeier bestreiten Querflötistin Yu-Han Lin (Q2) und Kontrabassist Leandros Diamantidis (Jgst. 6), jeweils begleitet von Musiklehrer Lukas Heller am Klavier, mit Bravour und äußerst gefühlvoll. | Flute player Yu-Han Lin (lower sixth) and double bass player Leandros Diamantidis (year 6), each accompanied by music teacher Lukas Heller on the piano, perform the musical supporting program for the commemoration with bravura and extremely soulful. |
Einleitend dankte Schulleiter Christoph Dombrowski allen am Projekt Beteiligten und hatte dazu eine erstaunlich lange Liste aufzuzählen. Dass die Bereitschaft zur Mitarbeit so groß war, quer durch alle Teile der Schulgemeinde, durch alle Altersstufen, durch alle an der Schule vertretenen Nationalitäten und Herkünfte, bewies, wie universell präsent und wichtig das Thema der Erinnerungskultur den Mitgliedern unserer Schulgemeinde ist, und das lässt für Gegenwart und Zukunft hoffen, dass die Vernunft über chauvinistische, rassistische oder sonstige Ressentiments die Oberhand behalten möge und es an der Leibnizschule, in Offenbach, in Deutschland unmöglich sein möge, dass sich etwas Vergleichbares (wieder) ereignet. (Letzteres wurde von Herrn Dombrowski klar betont, auch in Bezug auf aktuelle Geschehnisse etwa in der Ukraine, und ergab sich logisch aus der Pluralität der Gruppe von Personen, die in das Projekt involviert waren.) Im Anschluss an Herrn Dombrowskis Begrüßung stellten Schüler*innen aus Herrn Lughofers Geschichts-Projekt die auf der Gedenktafel genannten Personen vor und beleuchteten ihre jeweilige Biographie. Die Biographien waren von Herrn Lughofers Geschichts-LK in der Q4 recherchiert und dann, da die Schüler*innen aus der Q4 mitten in den Abiprüfungen steckten, von einer Gruppe von Freiwilligen aus der !4, der Q2 und der Klasse 10c zusammengefasst und in eine Form gebracht worden, in der sie bei der Veranstaltung von Migliedern jener Freiwilligen-Gruppe vorgetragen wurden. |
In the introduction headmaster Christoph Dombrowski thanked everyone involved in the project and had an amazingly long list of persons to name. The fact that there had been so much willingness to cooperate across all parts of the school community, across all age groups, and of all nationalities and origins represented at the school, proves how universally present and important the topic of the culture of remembrance is to the members of our school community, and that gives a bit of hope for present and future times that reason may prevail over chauvinist, racist or other resentment and that it may be impossible for something comparable to happen (again) at the Leibniz School or in Offenbach or in Germany. (The latter has been made clear by Mr Dombrowski and was to be deduced from the plurality of the large group of people involved in the project.) After Mr Dombrowski’s welcome, pupils from Mr Lughofer’s history project introduced the people named on the memorial plaque and highlighted their respective biographies. The research on the biographies had been done by Mr Lughofer’s advanced history course in the upper sixth, and then, as these pupils were in the middle of their final exams, the biographies had been summarised by a group of volunteers from uppers sixth (year 13), lower sixth (year 12) and middle fifth (year 10) and put into a form in which they were presented at the event by members of that volunteer group. |
Maciej Rusiecki (10c), Bethel Abebe (Q2), Maya Brie Martinez (Q2), Win Gani (Q2), Jan Lyre (10c) und eine weitere Mitschülerin als Mitglieder der dem von Herrn Volker Lughofer initiierten Forschungsprojekt angeschlossenen Freiwilligengruppe stellen einzeln in ihren Redebeiträgen die Biographien der auf der Gedenktafel genannten von den Nationalsozialisten ermordeten ehemaligen Schüler des Offenbacher Gymnasiums vor. | Maciej Rusiecki (year 10 (middle fifth)), Bethel Abebe (lower sixth), Maya Brie Martinez (lower sixth), Win Gani (lower sixth), Jan Lyre (year 10 (middle fifth)) and another classmate as members of the volunteer group connected to the research project initiated by Mr Volker Lughofer individually present in their speeches the biographies of the former pupils of the Offenbach high school who were murdered by the Nazis and now are named on the memorial plaque. |
Weitere Redner waren Herr Henryk Fridmann aus dem Vorstand der jüdischen Gemeinde Offenbach, die jüdische Leibnizschülerin Diana Petrovski und Sana Niazi und Bayaan Abhari, wei Schülerinnen aus der SV. In ihren Ansprachen wurde die Bedeutung des Erinnerns hervorgehoben und herausgestellt, welch wichtigen Beitrag hierzu das Gedenktafel-Projekt leiste, indem es die Schicksale auf eine persönliche Ebene hole und so in greifbare und begreifbare Nähe rücke. Ebenfalls waren sich die Redner darin einig, dass aus der Vergangenheit für die Zukunft gelernt werden müsse, um künftiges, aber auch aktuelles Leid (wie etwa im Iran, in der Ukraine und vielerorts sonst auf der Welt) zu reduzieren beziehungsweise zu vermeiden. | Other speakers were Mr Henryk Fridmann from the board of the Jewish community in Offenbach, the Jewish pupil of Leibniz school Diana Petrovski and Sana Niazi and Bayaan Abhari, two pupils from the students council. In their speeches, the importance of remembering was emphasized and the important contribution made by the memorial plaque project by bringing the fates on a personal level and thus moving them closer at all and especcially closer to grasp. The speakers also agreed that lessons must be learned from the past for future times in order to reduce or avoid future as well as current suffering (such as in Iran, Ukraine and many other places in the world). |
Schulleiter Herr Dombrowski, Herr Henryk Fridman von der jüdischen Gemeinde Offenbach, Sana Niazi und Bayaan Abhari als Vertreterinnen der SV und die jüdische Leibnizschülerin Diana Petrovski halten Ansprachen, um den Hintergrund und Zielsetzung der Gedenktafel zu beleuchten: das Erinnern an die Gräueltaten der Vergangenheit, um jetzt und in Zukunft Vergleichbares bzw. Ähnliches nicht mehr zuzulassen. | Headmaster Mr Dombrowski, Mr Henryk Fridman from the Offenbach Jewish community, two representatives of the student council and the Jewish pupil of Leibniz school Diana Petrovski give speeches to shed light on the background and objective of the memorial plaque: to remember the atrocities of the past, not to permit something comparable or similar now and in the future. |
Eine besondere Ehre wurde den Gästen der Gedenkfeier und Herrn Lughofers Projekt dadurch zuteil, dass David Gabriel zusammen mit seiner Frau Susan extra aus England angereist war, der Enkel des ehemaligen Offenbacher Gymnasiasten Gustav Gabriel, dessen mit ihm gemeinsam beschulter Zwillingsbruder Emanuel Gabriel von den Nazis ermordet wurde und nun auf der Gedenktafel verewigt wurde. David Gabriel ging kurz auf seine Familiengeschichte ein, bevor er sich in seiner Ansprache in sehr herzlichen und sehr bewegenden Worten bedankte für das Engagement und die überaus freundliche Aufnahme in Offenbach, der Heimatstadt seiner Vorfahren. Für das Geschehene könne es natürlich weder eine Wiedergutmachung, noch eine Entschuldigung geben, aber die Art und Weise, wie an der Leibnizschule mit der Erinnerung an die Vergangenheit umgegangen werde, gebe ihm ein gutes Gefühl und mache Mut für die Zukunft. Er war besonders angetan von der multikulturellen Zusammensetzung der Mitwirkenden und Gäste der Gedenkfeier, die die Zusammensetzung unserer Schulgemeinde in ihrer Diversität recht gut widerspiegelte, und interpretierte auch das als ein Zeichen dafür, dass die Gesellschaft dazugelernt habe und dies Hoffnung für die Zukunft mache. Er zeigte sich beeindruckt davon, wie sehr sich gerade junge Leute unterschiedlichster Prägung für dieses Projekt stark machten, und wertete es als gutes Zeichen, wenn solche Menschen unsere Zukunft repräsentieren. |
A special honour was bestowed on the guests of the commemoration and on Mr Lughofer’s project because David Gabriel together with his wife Susan had come from England. He is the grandson of the former Offenbach high school pupil Gustav Gabriel, whose twin brother Emanuel Gabriel, who went to school with him, was murdered by the Nazis and has now been immortalized on the memorial plaque. David Gabriel briefly went into his family history before thanking in his speech in very warm and very moving words for the commitment and the extremely friendly welcome in Offenbach, the hometown of his ancestors. Of course, there can be neither compensation nor an apology for what happened, but the way in which memories of the past are dealt with at the Leibniz School gives him a good feeling and encourages for the future. He was particularly impressed by the multicultural composition of the participants and guests at the memorial service, which reflected the composition of our school community in its diversity quite well, and also interpreted this as a sign that the (German) society has learned something and that this gives some hope for the future. He was impressed by how much young people of all kinds of upbringing and environmental conditioning got involved in this projectand took it as a good sign when such a multifaceted mixture of people represent our future. |
David Gabriel, der gemeinsam mit seiner Frau anlässlich der Stolpersteinverlegung und Gedenktafelenthüllung aus England angereits ist, macht klar, dass, wäre es seinem Vater Gerhard Gabriel, dem Sohn Gustav Gabriels, nicht gelungen, anders als des letzteren Zwillingsbruder Emanuel aus Deutschland zu fliehen, er nicht vor dem Publikum stünde, zu dem er nun spricht, sondern gar nicht existierte. Zugleich zeigt er sich äußerst gerührt vom Engagement der Schüler*innen und weiteren am Projekt Beteiligten und sieht darin einen Anlass zur Hoffnung, dass so etwas wie damals nie wieder geschehen möge. | David Gabriel, who has traveled from England with his wife to attend the setting up of the stumbling stones and the unveiling of the memorial plaque, makes it clear that if his father Gerhard Gabriel, son of Gustav Gabriel, had not managed to flee Germany unlike the latter’s twin brother Emanuel, he would not be standing in front of the audience to whom he is now speaking, for he would not exist at all. At the same time, he is extremely touched by the commitment of the students and others involved in the project and sees this as a reason for hope that something like what happened in the Nazi years may never happen again. |
Im Anschluss an die Feierstunde enthüllten Hamza Öztürk und Lisa Benali (beide Q4), zwei Schüler*innen des Projekts, die sich in demselben besonders hervorgetan hatten, die Gedenktafel im Beisein aller Mitwirkenden und Gäste. | After the ceremony, Hamza Öztürk and Lisa Benali (both upper sixth and right in the middle of their final exams), two pupils who had excelled in the project, unveiled the commemorative plaque in the presence of all participants and guests. |
Ein denkwürdiger Moment: Hamza Öztürk (Q4) und Lisa Benali (Q4) enthüllen die Gedenktafel. | A memorable moment: Hamza Öztürk and Lisa Benali (both upper sixth) unveil the commemorative plaque. |
Der Text der Gedenktafel (nach der Mustervorlage für die Herstellung). | The text of the memorial plaque (according to the template for production). |
Berührt verfolgt das Publikum die Enthüllung der Gedenktafel, wonach Herr Lughofer einige Dankesworte spricht und sich das Ehepaar Gabriel sowie Frau Balonier mit ihrer Tante Frau Wellnitz als die anwesenden Verwandten der verfolgten jüdischen ehemaligen Schüler des Offenbacher Gymnasiums mit den Mitgliedern des Projekts austauschen. | The audience follows the unveiling of the commemorative plaque with emotion, after which Mr Lughofer expresses his gratitude to all contributors to the project. Afterwards David and Susan Gabriel as well as Ms Stefani Balonier with her aunt Ms Christin Wellnitz, the relatives of the persecuted Jewish former students of the Offenbach high school, exchanged ideas and experiences with the members of the project. |
Bei einem anschließenden informellen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen, bewirtet von Frau Enikö Hollosys CafeTeeRiums-Team in der Aula, tauschte man sich über das Gesagte und das Erlebte aus und zeigte sich äußerst zufrieden mit der Feier und war sich einig, dass die Gedenktafel eine Bereicherung für die Schule und deren Erinnerungskultur darstellt. Die von Herrn Lughofers Projekt erarbeiteten Biographien sollen künftig auch im Unterricht zumindest in Geschichte, aber gegebenenfalls auch in anderen Fächern eingesetzt werden und werden so das Bewusstsein für das Geschehene und die Personen, die in unserem unmittelbaren Umfeld lebten und im Holocaust ermordet wurden, vertiefen und langfristig wach halten.
Wir danken Herrn Lughofer und seinen Schüler*innen für ihr Engagement und diesen wichtigen Beitrag zur Schulkultur! |
At a subsequent informal get-together over coffee and cake, hosted by Ms Enikö Hollosy’s team of the “CafeTeeRium” called cafeteria in the main hall, they exchanged what they had been said and what had been experienced and everyone was extremely satisfied with the celebration and they all agreed that the commemorative plaque was an enrichment for the school and its culture of remembrance. The biographies compiled by Mr Lughofer’s project are also to be used in future lessons at least in the subject history, but possibly also in other subjects and thus raise awareness of what happened and of the people who lived in our immediate environment and were murdered in the Holocaust, and keep them awake in the long term.
Many thanks go to Mr Lughofer and his pupils for their commitment and this important contribution to our school culture! |
(Wir arbeiten aktuell daran, auch auf der Homepage dauerhaft an die Ermordeten zu erinnern, und werden dazu an dieser Stelle zum gegebenen Zeitpunkt verlinken.) | (We are currently working on permanently commemorating the murdered former pupils on the homepage, and will provide a link here when that work will be finished.) |
Die während der Gedenkveranstaltung gehaltenen Ansprachen sowie die Biographien der auf der Gedenktafel Genannten werden im Folgenden zum Download angeboten, und zwar stets zweisprachig auf Deutsch und auf Englisch: | The speeches held during the commemoration ceremony as well as the biographies of those named on the memorial plaque are offered for download below, always bilingual in German and in English: |
• Christoph Dombrowski • David Gabriel • Sara Niazi & Bayaan Abhar (SV) • Volker Lughofer •
• Bio Otto Ehrmann • Bio Emanuel Gabriel • Bio Walter Schirokauer • Bio Heinz Richard Schönhof • Bio Heinrich Stein •
(Bilder von der Stolperstein-Verlegung: Claudia Hofmann und Lh / Bilder von der Gedenkfeier: Blu / Texte der Ansprachen: die jeweiligen Redner, jeweils im PDF separat ausgewiesen / Programmzettel: Blu / Bericht-Text und red. Bearb. inkl. Bildbearb.: Blu) | (pictures of the setting up of the stumbling blocks: Claudia Hofmann and Lh / pictures of the commemoration: Blu / texts of the speeches: the respective speakers, each named separately in each PDF / program sheet: Blu / report text and editorial work incl. image edit: Blu) |
Am 23. Mai hat wieder der Vorlesewettbewerb Französisch für die Jahrgangsstufe 8 stattgefunden. In der Mediathek haben die Klassensieger*innen aller achten Klassen zunächst einen vorbereiteten Text und in einer zweiten Runde einen unbekannten Text vorgelesen.
In diesem Jahr hat Sophia-Marie (8g) den ersten Platz belegt. Noah (8g) und Alexandros (8f) folgen auf den Plätzen 2 und 3. Sophia-Marie wird also unsere Schule in der nächsten Runde vertreten. Wir drücken ganz fest die Daumen … Allen Teilnehmer*innen möchten wir an dieser Stelle ganz herzlich gratulieren. Ihr habt alle euer Bestes gegeben.
Ein ganz besonderer Dank geht an unsere drei französischen Austauschschülerinnen Cloé, Rachel und Maël, die in diesem Jahr die Jury waren und auf eigene Initiative hin bei ihren Austauschpartnerinnen Emma, Aryen und Helena zu Gast sind. Rachel stammt von der Partnerschule St. Joseph aus Toulouse, der Kontakt ist vermitelt durch Frau Girardot, während Die älteren beiden Mädchen aus Médoc sich ebenso wie ihre Partnerinnen für den Austausch Hessen -Aquitaine beworben hatten.
Merci beaucoup!
M. Schaefer / E. Both